Trainingstherapie & Rehabilitation

Speziell Patienten mit chronischen Erkrankungen zeigen häufig eine Einschränkung bei körperlicher Belastbarkeit, und damit meist auch eine empfundene Einschränkung an Lebensqualität. Oft ist diese reduzierte Leistungsfähigkeit allerdings nicht durch die Erkrankung alleine bedingt. Körperliche Bewegung und eine gezielte Trainingstherapie sind zur Minderung verschiedener persönlicher Beschwerden wie z.B. Atemnot und Müdigkeit die wahrscheinlich effizienteste Medikation – und garantiert die mit den geringsten Nebenwirkungen! Auch zeigen vielfältige Studien, dass ein individuell optimierter Trainingsplan zu einer signifikanten Abnahme an Herzinfarkten und Schlaganfällen führt und das Risiko an Herzkreislauferkrankungen zu sterben um bis zu 30% senken kann.

Oft ergeben sich anfangs Fragen: Wo und wie kann ich mit einem Training beginnen? Was ist für mich geeignet – Ausdauertraining, Krafttraining, Atemmuskeltraining? Was kann ich konkret durch körperliche Aktivität und Training überhaupt erreichen? Die wichtigsten Parameter für ein sinnvolles Training, für ein erfolgreiches Rehabilitationsprogramm und die Prognose unterschiedlicher Krankheitsverläufe sind eine umfassende Abklärung der Leistungsfähigkeit, ein individuell abgestimmter Trainingsplan, sowie dessen fachlich kontrollierte Durchführung einschließlich medizinischer Empfehlungen (z.B. Teilnahme an aktuellen Trainingsstudien, ambulante oder stationäre Begleitung). Folgend ein kurzer Überblick zu wichtigen diagnostischen Untersuchungen und Trainingsarten:

Ausdauertraining
Unter Ausdauertraining versteht man die regelmäßige körperliche Bewegung mit einer gezielten Intensität, wobei Dauer und Intensität individuell bestimmt werden müssen. Zu den Ausdauersportarten zählen beispielsweise Laufen, Nordic Walking, Gehen, Radfahren oder Schwimmen.

Atemmuskeltraining
Wie jeder andere Muskel kann auch die Atemmuskulatur gezielt trainiert werden. Neben einer Verbesserung der Beschwerden bewirkt diese Steigerung der Atemmuskelkraft auch die Reduktion des Atemaufwands bei gleicher Belastung, und damit eine grundsätzliche Verbesserung von persönlichem Wohlbefinden und Lebensqualität.

Krafttraining
Ziel des medizinischen Krafttrainings ist es definierte Muskeln aufzubauen bzw. einem Verlust an Muskelmasse und damit an Muskelkraft entgegenzuwirken. Eine Steigerung der Muskelkraft kann nicht nur die Prognose verbessern, sondern auch Verletzungen und Stürzen vorbeugen. Krafttraining kann grundsätzlich in jedem Alter durchgeführt werden. Je stärker ein Patient eingeschränkt ist, desto effektiver wirkt das Training.

Ergometrie
Anhand einer Fahrrad-Ergometrie werden die individuelle Leistungsfähigkeit beurteilt sowie die Herzdurchblutung und das Blutdruckverhalten unter Belastung aufgezeigt. Durch Herzfrequenz- und Laktatmessungen während der Belastung kann ein optimales Trainingsprogramm bestimmt und der Trainingsherzfrequenzbereich berechnet werden.

Spiroergometrie
Bei der Spiroergometrie erlauben die Bestimmung der Atemgase und der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) unter Belastung eine Beurteilung über den Abbruchgrund – seitens der Lungen, des Herzens und des Stoffwechsels. Eine exakte Beurteilung der maximalen persönlichen Leistungsfähigkeit und der Schwellenbestimmung wird möglich.

Spiroergometrie und Blutgase unter Belastung
Um die Leistungseinschränkung und das Ausmaß der Erkrankung genau zu beurteilen, ist es besonders bei Lungenerkrankungen wichtig, neben der Erfassung der Leistungsfähigkeit auch den Sauerstoffgehalt des Blutes unter Belastung zu bestimmen. Für diese Bestimmung wird während der Belastung aus dem Ohrläppchen ein kleiner Blutstropfen entnommen.